Cairn Terrier- eine Rasse mit Tradition

Katrin Sabisch

Der Cairn hat alles, was einen echten Schotten auszeichnet. Zum einen natürlich seine Herkunft, zum anderen Cleverness und Intelligenz im Umgang mit Zwei- und Vierbeinern. Nicht zu vergessen seine sprichwörtliche Sparsamkeit hinsichtlich Futter und Pflege.

Wo liegen die Wurzeln des kleinen Allroundtalents?

Vorfahren der Cairn Terrier wurden erstmals 1436 in Aufzeichnungen des John Lesley, Bischof von Rosy erwähnt.Damals war man ausschließlich an der Gebrauchstüchtigkeit der Hunde interessiert. Die kleinen Terrier jagten in den engsten Schlupfwinkeln Füchse, Dachse, Marder, Wildkatzen, aber auch Ratten, Mäuse und Otter.

Da man nicht planmäßig nach einem Rassestandard züchtete, wurden diese Anfänge auch nicht zuverlässig dokumentiert. Die Reinzucht als eigenständige Rasse betrieb man erst sehr viel später ernsthaft. Somit stritten die Rasseexperten lange um die präzise Herkunft des Cairn Terriers. Inzwischen steht zweifelsohne fest, dass Vorfahren der Cairns sowohl auf dem Hochland der schottischen Westküste, als auch auf den vorgelagerten Inseln, insbesondere Skye, vorkamen.

Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts hielten viele schottische Clans sich diese kleinen Jagdhunde. Die einzelnen Familien bevorzugten unterschiedliche Typen und Farben in ihren Meuten. Davon abgesehen, spielten Äußerlichkeiten keine Rolle. Die Zucht war hauptsächlich leistungsorientiert. Für ihre jagdlichen Aufgaben benötigten die Hunde ein starkes Gebiss. Ihr Körperbau musste es ihnen ermöglichen, Kämpfe mit zum Teil größeren und schwereren Tieren siegreich zu bestehen. Zudem waren Wendigkeit, Ausdauer, Furchtlosigkeit und eine große Portion Raubzeugschärfe gefragt. Die Terrier wurden in Meuten gehalten. Aus diesem Grund vertragen sie sich in der Regel auch heute noch gut mit anderen Hunden.

Im Jahre 1870 gründete Dr. van Best einen Zwinger zur Zucht der ursprünglichen schottischen Terrier. Er machte sich im Folgenden um die Entwicklung der Rasse verdient. Zu diesem Zeitpunkt sprach man vom "Shorthaired Skye Terrier". Sehr zum Verdruss der Skye- Terrier- Züchter. Sie sahen in dem kleinen rauhhaarigen Gesellen keine Verwirklichung ihres Zuchtzieles vom Skye Terrier.

Erst 1910 erhielten die Cairn Terrier ihren heutigen Namen, der die Rasse so treffend kennzeichnet. "Cairn" stammt vom gälischen Wort für Steinhaufen, einem seiner bevorzugten Jagdgebiete der Cairn Terrier. Gleichwohl ähneln die Farben seines Haarkleides den Geröllsteinen und ein Cairn wog laut Standard rund 6,5 kg. Dieses Gewicht entspricht der englischen Gewichtseinheit Stone (übers. "Stein"). 1912 schließlich wurde der Rasse der Championstatus zuerkannt und damit die offizielle Anerkennung des English Kennel Clubs zuteil. Mrs. Alastair Campbell ist als erste Ausstellerin und besondere Züchterin und Förderin der Rasse bekannt geworden.

Übrigens, bis 1924 waren Kreuzungen zwischen Cairn- und West Highland White Terriern erlaubt. So verwundert es nicht, dass die Rassen ihre Verwandtschaft auch heute noch nicht leugnen können.

In den Folgejahren nahmen sich immer mehr Züchter der planmäßigen Zucht von Cairn Terriern an. Die Rasse fand auch außerhalb Schottlands schnell ihre Liebhaber. Inzwischen richten sich Züchter vieler Länder nach dem bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) hinterlegten Rassestandard.

Fotos:
oben: Ch Splinters of Twobees, einer der nachhaltigsten Vererber der Rasse
rechts: Cairn- Terrier- Zuchtgruppe, etwa um 1950
unten: Cairngruppe aus dem Zwinger "of Twobees"

Cairn Terrier "of Barnsley"
Katrin & Helga Sabisch
Zerbster Str. 5
06779 Raguhn
Tel. 034906- 20426
http://www.cairn-terrier.net/
E-mail: info[at]cairn-terrier.net

© Katrin Sabisch

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